Castrop-Rauxel (17. August 2018). Eine positive Bilanz mit dem Start zum neuen Schuljahr zieht die gemeinnützige Organisation Chancenwerk e.V. über ihr Lernförderkonzept, die Lernkaskade. Von der Lernhilfe profitieren derzeit etwa 4.700 Schüler und 82 Schulen in 32 Städten. Das Kaskadensystem ist ein nachwachsendes System, in dem ältere Schüler dazu befähigt werden, den jüngeren bei ihren schulischen Aufgaben zu helfen. Studierende begleiten sie dabei. Es handelt sich nicht um klassische Nachhilfe, sondern um ein Konzept das faire Bildungschancen ermöglicht und Schulentwicklung betreibt. Die Schüler lernen in vertrauter Umgebung an ihrer eigenen Schule und die Eltern bezahlen ausschließlich einen kleinen, einkommensabhängigen Beitrag.
Lernförderung am Lernort Schule.

Lernförderung als Entlastung der Schulen
Wo die Schulen dem individuell nötigen Förderbedarf der Schüler nicht gerecht werden können, setzt die Lernförderung von Chancenwerk an: Das Konzept der Lernkaskade beruht auf der Idee Geben und Nehmen. Chancenwerk traut Jugendlichen zu, eine Gruppe von jüngeren Kindern der 5. bis 7. Klassenstufen unter professioneller Begleitung bei ihren schulischen Aufgaben zu unterstützen. Zuvor werden sie in mehreren Workshops auf die Aufgabe vorbereitet. Die Jugendlichen wiederum erhalten gezielte Nachhilfekurse in ihren eigenen Lernfächern durch ebenfalls zuvor geschulte studentische Betreuer und Koordinatoren. Die Studierenden werden durch den Verein entlohnt. Die Eltern der jüngeren Kinder zahlen einen geringen, noch dazu einkommensabhängigen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro für Lernhilfe von 90 Minuten zweimal pro Woche. Der Geldbeutel spielt so eine geringe Rolle.

Bildungserfolge hängen immer noch zu sehr vom Elternhaus ab
„Nichts entscheidet so sehr über die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen wie ihre Bildung. Es darf nicht sein, dass die Perspektiven von Schülerinnen und Schülern von dem Einkommen und dem Bildungsstatus ihrer Eltern abhängig sind. Deshalb setzen wir uns ein.“ Dies erklärte der Chancenwerk-Vorsitzende Murat Vural zur Erläuterung der Bildungsaktivität des überregional tätigen Vereins, der seinen Haupt­sitz im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel hat.

Neustarts für die Lernkaskade
Gemeinsam möchte der Verein deutschlandweit noch mehr Kinder und Jugendliche erreichen, neue Regionen erschließen und weitere Förderpartner gewinnen. In neun Bundesländern ziehen 82 Schulpartner und deren Schulleitungen sowie 35 Förderpartner in insgesamt 32 Städten bereits an einem Strang, wenn es um die Bildungserfolge junger Menschen geht. Seit Beginn des Jahres kamen zehn Schulen in acht Städten hinzu, darunter Dortmund, Duisburg, Essen, Neuss, Köln und Stuttgart. Auch in den Städten Hannover, Saarlouis, Wiesbaden und Ludwigshafen nimmt der Verein seine Arbeit an weiteren Schulen im nächsten Schulhalbjahr auf. Homburg, Koblenz und Neuwied werden als neue Städte erschlossen.


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